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Denunziert. 
Jeder tut mit. 
Jeder denkt nach.
Jeder meldet.
von Herbert Dohmen
und Nina Scholz


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Stationen der Vernichtung des europäischen Judentums*

Vorurteile und Diskriminierung gegenüber Juden hatte es bereits lange vor der nationalsozialistischen Machtergreifung gegeben. Ab 1933 wurden allerdings immer mehr Maßnahmen gegen Menschen jüdischen Glaubens ergriffen. Ein einschneidendes Ereignis war der Novemberpogrom 1938. Nach Vertreibung und Gettoisierung folgte ab Ende 1941 die letzte Station nationalsozialistischer Rassenpolitik: Die durchorganisierte Ermordung des europäischen Judentums. 

„Wenn es dem internationalen Finanzjudentum in und außerhalb Europas gelingen sollte, die Völker noch einmal in einen Weltkrieg zu stürzen, dann wird das Ergebnis nicht die Bolschewisierung der Erde und damit der Sieg des Judentums sein, sondern die Vernichtung der jüdischen Rasse in Europa.“ (Rede Adolf Hitlers am 30. Jänner 1939 vor dem deutschen Reichstag)


Die „Judenfrage“

Der Begriff „Judenfrage“ entstand bereits im 19. Jahrhundert. Deren „Lösung“ war im Verständnis der Antisemiten und daher erst recht der nationalsozialistischen Ideologie immer als Ausgrenzung gedacht. Mit zunehmender Machtentfaltung des NS-Regimes wurde dieser Aspekt immer stärker radikalisiert. Die „Lösung der Judenfrage“ war ursprünglich eine Forderung der Antisemiten und eine Metapher nationalsozialistischer Propaganda mit noch unbestimmten Inhalt. Der Begriff wurde ab 1933 durch Maßnahmen der Entrechtung, Ausgrenzung, Diskriminierung und Vertreibung (am deutlichsten durch die Nürnberger Gesetze von 1935 und deren Folgebestimmungen) gefüllt. Als „Endlösung der Judenfrage“ wurde er schließlich zum Synonym des Massenmordes an allen Juden im deutschen Herrschaftsbereich.


Novemberpogrom 1938

Am 7. November 1938 schoss der 17-jährige Herschel Grünspan den Legationssekretär der deutschen Botschaft in Paris, Ernst vom Rath, an. Grünspan wollte damit gegen die brutale Vertreibung der polnischen Juden – darunter die Familie von Herschel Grünspan – aus Deutschland Ende Oktober 1938 protestieren. Am 9. November fand das jährliche Treffen der NSDAP-Führerschaft statt. Auf diesem Treffen hielt Joseph Goebbels eine Hetzrede, die den Novemberpogrom in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 auslöste. Die NS-Propaganda gab den Pogrom als ungeplante Antwort auf die Ermordung des deutschen Diplomaten in Paris aus. Es war ein einschneidendes Ereignis in der Geschichte des Holocaust:


(Brennende Synagogoe)

"Denn der Pogrom (...) markierte die Wende. Mit keinem andern Ereignis hat das NS-Regime so zynisch demonstriert, daß es auch auf den Schein rechtsstaatlicher Tradition nun keinen Wert mehr legte. Antisemitismus und Judenfeindschaft, wie sie als Bestandteil der nationalsozialistischen Ideologie schon immer propagiert worden waren, schlugen
jetzt um in die primitiven Formen physischer Gewalt und Verfolgung. Die ‚Reichskristallnacht’ bildete den Scheitelpunkt des Wegs zur ‚Endlösung’, zum millionenfachen Mord an Juden aus ganz Europa.“ (Benz 2001, 26)

Der Novemberpogrom vom 9. November 1938 war alles andere als eine spontane Aktion („spontaner Volkszorn“ von den Nazis genannt). Er war inszeniert, und zwar von staatlichen Stellen und auf höchster Ebene. Die Nazis fanden dafür den Begriff „Reichskristallnacht“ (benannt nach den vielen zerstörten Fensterscheiben). Dieser Begriff ist ein NS-Ausdruck und verharmlost stark die stattgefundenen Ereignisse. Das „Resultat“ waren 7500 zerstörte jüdische Geschäfte, und fast alle Synagogen wurden abgebrannt oder zerstört. Die Zahl der Todesopfer (ohne Selbstmorde) ging in die Hunderte (Benz 2001, S.24ff). Ungefähr 36.000 Juden wurden innerhalb weniger Tage verhaftet. Von ihnen kamen etwa 11.000 ins KZ Dachau, 10.000 bis 12.000 ins KZ Buchenwald und rund 6.000 ins KZ Sachsenhausen (Enzyklopädie des Holocaust 1998, S.793).

Im Lexikon: - Antisemitismus
- Goebbels, Joseph

- Hitler, Adolf
- Holocaust
- NSDAP
- Nürnberger Gesetze
- Pogrom

*Einen kompakten und kurzen Überblick über den Holocaust bietet das Buch 
 Der Holocaust
von Wolfgang Benz (München 2001, 127 Seiten). Dieses Kapitel
 orientiert sich zum Teil an diesem Buch.


(...zurück)


(Fortsetzung...)

erstmals veröffentlicht: 1.03. 2003 - aktualisiert am: 10.10.2003  

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