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Denunziert. 
Jeder tut mit. 
Jeder denkt nach.
Jeder meldet.
von Herbert Dohmen
und Nina Scholz


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 Nationalsozialismus.at - Demokratie braucht Wissen!  

Politische Entwicklung

Durch die Niederlage im Ersten Weltkrieg war Österreich von einer großen Monarchie zu einer kleinen, demokratischen Republik geworden. Der Beginn dieser Republik war gekennzeichnet durch einen starken Willen zur Zusammenarbeit zwischen den Sozialdemokraten und den Christlichsozialen, welche allerdings nicht dauerhaft war. Im Laufe der Zeit verschärften sich die weltanschaulichen Gegensätze der verschiedenen Lager immer mehr, was zur Gefährdung der Demokratie führte.

Als grundlegend für das Verständnis der Entwicklung in der Ersten Republik gilt: Das politische System Österreichs war im internationalen Vergleich spät- und unterentwickelt. Die Entwicklung der Verfassung und des Verfassungsstaates wurde durch militärische Erfolge der Habsburger verhindert. Erst zwei wesentliche Niederlagen – 1859 gegen Piemont und Frankreich, 1866 gegen Preußen und Italien – zwangen den Kaiser, die absolute durch eine konstitutionelle Monarchie zu ersetzen.

Dieses Entwicklungsmuster setzte sich im 20. Jahrhundert fort: Niederlagen von österreichischen Armeen beziehungsweise von Armeen, in denen Österreicher kämpften, waren für die Entwicklung von Demokratie und Parlamentarismus sehr förderlich (sowohl 1918 als auch 1945). Die Demokratie kam also von außen – und nicht von innen, etwa durch eine erfolgreiche Revolution. (Vergleiche Pelinka 2000, S.18)


Die Anfänge der Republik


(Ausrufung der Republik)

Die Republik Österreich – der deutschsprachige Rest der Habsburgermonarchie – war eine Gründung der Parteien. Kaiser Karl I. hatte abgedankt. Die Parteien ergriffen die Macht und riefen am 12. November 1918 die Republik Deutschösterreich aus. Gleichzeitig verkündeten sie den „Anschluss“ an Deutschland. Es wurde eine „Provisorische Staatsregierung“ unter Staatskanzler Karl Renner (SDAP) eingerichtet. 


Im Vertrag von St. Germain (1919) wurde der Anschluss an Deutschland verboten und der Name der neuen Republik auf Österreich festgelegt. Die Selbständigkeit der Republik Österreich wurde somit von außen erzwungen.



(Karl Renner in 
St.Germain)

Politische Verhältnisse

Nachdem die Deutschnationalen die Allparteienregierung aus Protest gegen das Anschlussverbot verlassen hatten, regierten bis 1920 die Sozialdemokraten und die Christlichsozialen gemeinsam. Resultat dieser durch Konsens geprägten Phase war das Bundesverfassungsgesetz (B-VG) von 1920. Damit war diese „Große Koalition“ allerdings am Ende. Zwischen 1920 und 1933 regierten die Christlichsozialen in verschiedenen Koalitionsvarianten mit den beiden kleinen Parteien, die aus den Deutschnationalen entstanden waren: Gemeinsam mit Großdeutscher Volkspartei und Landbund formten sie den sogenannten Bürgerblock, während die SDAP zur Opposition bestimmt war. 
Die
Novelle zum B-VG 1929 stärkte zwar – wie von den Christlichsozialen gefordert – die Position des Bundespräsidenten, der Nationalrat behielt jedoch seine Macht.


Politische Situation am Ende der Republik

Dieser Kompromiss konnte die Auseinanderentwicklung von „Bürgerblock“ und SDAP nicht verhindern. Die Situation am Ende der Republik sah folgendermaßen aus:

- Die Christlichsozialen waren zwischen den Sozialdemokraten und den
  erstarkenden Nationalsozialisten eingeengt. Sie sahen keine Chance,
  auf der Grundlage von demokratischen Wahlen eine regierungsfähige
  Mehrheit im Nationalrat zu gewinnen. Daher drängten sie verstärkt auf
  eine Abkehr von Parlamentarismus und Verfassung.

- Die Sozialdemokraten sahen sich selbst als Verteidiger von genau
  dieser Verfassung und der Republik.

- Die österreichischen Nationalsozialisten wurden Beginn der 1930er
  Jahre sehr stark. So erreichten sie zum Beispiel bei den
  Gemeinderatswahlen am 24. April 1932 in Wien 17,4 Prozent (Wahlen
  1930: 2,3 Prozent) der Stimmen (Botz 1976, 187). Gestärkt durch
  Hitlers Machtergreifung im Jänner 1933, wollten sie einen Anschluss an
  das nationalsozialistische Deutschland. Sozialdemokraten und
  Christlichsoziale hatten den Wunsch nach dem Anschluss gerade
  wegen Hitlers Machtergreifung aufgegeben.

(Vergleiche Pelinka 2000, S.22ff.)

Im Lexikon:

- Antisemitismus
- Erste Republik: 1918 - ??

- Hitler, Adolf

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erstmals veröffentlicht: 1.03. 2003 - aktualisiert am: 10.10.2003  

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