Schnellbrief des Chefs der
Sicherheitspolizei und des SD
betreffend die Einberufung einer Besprechung über die
Aussiedlung von Slowenen(1)
DER CHEF DER SICHERHEITS- Berlin
SW 11, den 21. April 1941
POLIZEI UND DES SD Prinz-Albrecht-Strasse 8
IV B 4 (neu) 576(41 Fernsprecher: 120040
An
den
Reichsminister der
Finanzen,
Berlin.
Gemäss Führerbefehl soll
umgehend mit der Bereinigung der Volkstumsfragen in den neu zum Reich kommenden Gebieten im Süd-Osten begonnen
werden. Es handelt sich hierbei im wesentlichen um die Evakuierung von Slowenen
aus diesen Gebieten nach Serbien. Nach vorläufigen Feststellungen kommen
hierfür etwa 260.000 Slowenen in Frage.
Um alle anlässlich der
Durchführung dieser Arbeiten auftretenden Fragen und Schwierigkeiten besonders
in transport-technischer Hinsicht zu klären, habe ich für den 6. 5. 1941, 10,30
Uhr, in Marburg im Sitzungssaal des Chefs der Zivilverwaltung eine Besprechung
anberaumt, zu der sämtliche an dieser Angelegenheit beteiligten Stellen ihre
Vertreter entsenden werden. In Anbetracht der Wichtigkeit dieses Vorhabens
bitte ich zu dieser Besprechung einen Vertreter zu entsenden.(2)
Heydrich
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(1) BA Koblenz, RFM, R 2/11448, (2 S.).
(2) Über die Besprechung siehe Dok. Nr. 48. Vom
Reichsfinanzministerium beteiligte sich an der Besprechung Dr. Fiedler. Er
machte am 8. 9. 1941 folgenden Vermerk: »Ich habe an der Besprechung am 6. Mai
1941 beim Chef der Zivilverwaltung in Marburg teilgenommen. Reichsstatthalter
Uiberreither wies zu Beginn der Besprechung daraufhin, dass ein Weg gefunden
werden muss, dem Befehl des Führers entsprechend, umgehend mit der Bereinigung
der Volkstumsfragen insbesondere der Evakuierung der Slowenen zu beginnen. Es
wurden sodann die bei der Durchführung der Evakuierung auftretenden Fragen und
Schwierigkeiten besprochen. Der Vertreter des Reichsverkehrsmin. und des
Militärbefehlshabers wiesen besonders auf die transporttechnischen Schwierigkeiten
hin. Bindende Entschliessungen wurden nicht gefasst.« (Ebda.)
An der Besprechung hat
neben den Vertretern einiger anderen Reichsbehörden, von denen Berichte nicht
vorliegen, auch ein Vertreter des Oberkommandos der Wehrmacht teilgenommen.
(Siehe Dok. Nr. 40)
Vom
Reichssicherheitshauptamt war auch Adolf Eichmann anwesend. Das Auswärtige Amt
war zur Besprechung nicht eingeladen worden.