Nr. 7
deutsche Südostgrenze(1)
DER LEITER DER REICHSSTELLE Berlin W 8, den 26. Oktober 1940
FÜR RAUMORDNUNG Leipziger Strasse 3
Fernsprecher 11 66 51
RfR 2065/40 Fig
GEHEIM!
An den
Herrn Reichsminister des
Auswärtigen,
z. Hd. v. Herrn Legationsrat
Graf Hohenthal oViA,
Berlin
Betr.: Deutsche Südostgrenze.
1 Anlage
Im Nachgang zu meinem
Schreiben vom 19. Oktober 1940 RfR 2031/40 g(2)
übersende ich in der Anlage
eine Übersicht über die Bevölkerungszahlen in den behandelten Grenzgebieten mit
der Bitte um Kenntnisnahme.
Im Auftrag Beglaubigt:
gez. Dr. Jarmer. Justizsekretär
GEHEIM!
Ergänzung zu RfR 2031/40 g vom 19. Oktober 1940.
Betr.: Raumplanerische Betrachtung der deutschen
Südostgrenze.
(Bevölkerungszahlen).
1. Das heute zu Jugoslawien
gehörige Gebiet der Südsteiermark einschliesslich des ehemaligen
Kärntnerischen Gebietes von Unterdrauburg und des Miesstales und eines ehemals
krainischen Teils des heutigen Bezirks Rann hatte nach der amtlichen Zählung
von 1931 eine Bevölkerung von
545.373 Einwohnern.
Es entfielen auf
a) politische Bezirke:
Rann (Brežice) 39
375
Cilli (Celje) 50
225
Unterdrauburg (Dravograd) 33
144
Oberburg (Gornji grad) 17
584
Gonobitz (Konjice) 21
487
Tüffer (Laško) 36
251
Luttenberg (Ljutomer) 41
381
Marburg, rechtes Drauufer (Maribor, desni breg) 54
799
Marburg, linkes Drauufer (Maribor, levi breg) 54
315
Pettau (Ptuj) 69
081
Windisch-Graz (Slovenjgradec) 28
800
St. Marein (Šmarje) 41 979
b) Städte mit eigenem
Statut:
Cilli (Celje) 17
154
Marburg (Maribor) 33
131
Pettau (Ptuj) 6 849
II. Das heute zu Jugoslawien gehörende Gebiet von Krain
hatte 1931 eine Bevölkerung von 514
170 Personen.
III. In den Gebieten, deren Rückgliederung in das
Reichsgebiet vom Standpunkt der Raumordnung erörtert wurde, waren nach der
amtlichen Zählung von 1931 im einzelnen folgende Einwohnerzahlen festgestellt:
a)
Südsteiermark einschl. Miesstal und Unterdrauburg bis zum Weitensteinerzug
rd.
330 000
b)
Südsteiermark einschl. Sanngau bis zum Tüffererzug
rd.
450 000
c)
Gebiet innerhalb der historischen Grenzen der Steiermark (einschl, des Gebietes
um Sagor rd. 540 000 Einwohner)
rd.
530 000
d)
Gebiet bis zur vorgeschlagenen Wochein-Sawe-Grenze
rd.
600 000
e)
Übermurgebiet: insgesamt rd. 91 000
Nach der vorgeschlagenen
Regelung würden rd. 46 000 Einwohner auf den an das Reich einzugliedernden Teil
fallen.
f)
Im Gebiet der vorgeschlagenen Grenzrevision gegenüber Ungarn wohnten nach der
amtlichen ungarischen Zählung von 1930 118 382 Personen. Hiervon entfallen
auf:
a)
Gemeinden im Raabtal um und einschl. St. Gotthard (1930) 11 595
b) Gemeinden im Pinkatal 5 308
c) Güns und Umgebung 10
252
d) Ödenburg mit 7 Umgebungsgemeinden 49
935
e) Wieselburg mit 15 Umgebungsgemeinden 41
292
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(1)
PA AA Bonn, Pol. XII, Bd. 7, (3S)
(2) Vermutlich nicht vorhanden.